Abendfestmahl Zuhause am 28.3.2021 um 20:00 Uhr

Am kommenden Sonntag wollen wir im Weiten Raum um 20.00 Uhr miteinander essen und Abendmahl feiern. Ja, wir werden es virtuell per Zoom tun, weil es nicht anders geht. Unsere Theologie ist da eigentlich anders, denn das Abendmahl gehört mitten in ein sinnliches Fest der Gemeinschaft, es ist ein Teil eines Festmahls, bei dem es um Nähe und Kommunikation geht. Die Situation der Pandemie lässt das aber leider nicht zu. Versuchen wir also, das Beste aus der Situation zu machen:

Das Essen

1. Vorspeise:

Salat nach deinem persönlichem Geschmack zusammengestellt.

2. Hauptgang:

Wir möchten miteinander ein festliches Essen teilen, indem wir alle dasselbe kochen, nämlich Esaus Gedächtnismahl. Esau war ja derjenige, der sein Erstgeburtsrecht wegen eines Linsengerichts an seinen Bruder Jakob abtrat.

Du gießt etwas Wasser in einen Topf und erhitzt es. (Es sollte nicht zu viel Wasser sein, denn du willst keine Suppe sondern einen Eintopf kochen. Es ist leichter, später etwas Wasser hinzuzufügen, falls der Eintopf zu dick wird.) Währenddessen schneidest du ein Stück Lauchin feine Ringe, eine Möhre und ein Stück Sellerieknolle in kleine Stücke. Das alles kommt ins kochende Wasser und kocht einige Minuten allein. Dann fügst du rote Linsen hinzu und rührst hin und wieder um.

Parallel zum Kochprozess mischst du in einem Schälchen gutes Olivenöl mit Balsamicoessig, fügst Kurkuma und ein wenig Cayennepfeffer hinzu. Nun würfelst du ein Stück Schafskäse und legst ihn in dieser Marinade ein. Sie sollte durch das Kurkuma eine kräftige gelbe Farbe haben.

Wenden wir uns wieder den Linsen zu. Wenn sie gar werden, sind sie nicht mehr rot, sondern eher gelb. Jetzt solltest du dem Eintopf noch Pfeffer und Salz gönnen. Du musst abschmecken, wie kräftig du es gewürzt haben willst.

Wenn du den Teller mit Linseneintopf gefüllt hast, musst du mit einem Teelöffel etwas von dem Schafskäse und der Marinade hinzufügen und verrühren. Wer will kann auch noch ein bisschen Petersilie darüber streuen. Der Käse mit der Marinade bewirkt eine Geschmacksexplosion, so dass du bereit sein wirst, jedem zufällig Anwesenden deinen ganzen Besitz zu überschreiben, so lange man dir noch einen weiteren Teller Linseneintopf gibt.

Abendmahl

Da wir miteinander Abendmahl als ein Fest des Lebens feiern wollen, wäre es gut, etwas Brotund Wein parat zu haben. Das passt auch gut zu dem Eintopf.

3. Dessert

Joghurt mit Früchten deiner Wahl

Gespräche

Natürlich werden wir uns miteinander unterhalten und gemeinsam über ein Thema nachdenken.

Bitte melde dich bei Gerrit, wenn du auch dabei sein möchtest!

Halb&Halb am Sonntag, den 14.3.2021, 20:00 Uhr

Halb&Halb am Sonntag, den 14.3.21, 20:00 Uhr

Am 28.2.21 haben wir uns mit der „Wurzeligkeit“ auseinandergesetzt. Wir haben Wurzeln in der Natur und unsere eigenen entdeckt.
Diesen Sonntag wollen wir den Baum etwas höher wandern und gehen zum Stamm. Wenn du mitmachen möchtest, dann lies dir die Übungskarte im Anhang durch und befolge die Anweisungen der Karte. Die Übung dauert ca. 30 Minuten und führt dich zu einem Baum. Die Karte beschreibt, wie du dich mit den Wurzeln des Baumes verbinden und dich erden kannst. Somit greifen wir das Thema von letzter Woche nochmal auf. Die Übung schlägt dann vor dem Baum Fragen zu stellen.

Du kannst den Fokus dabei diesmal auf den Stamm richten. Du könntest z.B. den Baum fragen:

  1. Was trägt und hält dich?
  2. Was bedeutet „standhaft“ sein?
  3. Wie versorgst du die Wunden und Brüche an deinem Stamm?
  4. Legst du dich manchmal hin oder stehst du die ganze Zeit?
  5. Wofür ist deine Stämmigkeit gut?

Diese Übung kannst du am Sonntag zu einer Zeit deiner Wahl machen. Am Abend um 20:00 Uhr treffen wir uns. Der Raum ist ab 19:30 geöffnet. Wir möchten uns dann über unsere gesammelten Erfahrungen austauschen.

Wenn du in die Natur gehst, dann nehme dir bewusst vor loszulassen. Atme 3x tief ein und aus. Du musst in dieser halben Stunde nichts leisten und nichts denken. Verlass dich auf dein Gefühl und die Intuition. Es muss nichts passieren. Es darf sein was sein will.

Liebe Grüße
Annika und Kathy

Halb&Halb am Sonntag, den 28.2.2021 „Woher wir kommen – wohin wir wollen“: mündig werden

Photo by Markus Spiske on Unsplash

Wurzeligkeit

Eingeschmiegt sein mit Leib, Seele und Geist
in den Mutterboden Gottes;
mit den feinsten Fasern die Krume durchdringen und umfangen,
um vom Geist durchströmt zu werden.
Das ist Wurzeligkeit oder Radikalität, wie andere sagen.
Radix sein, wie der Lateiner sagt, ein Radieschen sein,
Rettich oder Radi, wie der Bayer sagt.
Wurzel und Frucht sein, beides in einem.
Begründet sein, eingepflanzt dort, wo der ureigene Platz ist;
verwurzelt sein, eingepasst in das Reich Gottes,
das zu mir passt, und ich zu ihm.
Sein können in Ihm und wachsen,
zu Ihm hin und über mich hinaus.

Radikalität dem Hass entreißen, der Abgrenzung entwinden,
der Gewalt entlieben, der Dürre des Fundamentalismus entziehen.
Denn nicht verwurzelt sind sie, sondern verkrümmt,
in sich selbst verklammert, verkümmert in ihrer Gottesvorstellung,
die sie mit Ihm verwechseln.
Sie zurücklieben, zurück und nach vorn,
zur Wurzeligkeit des Lebens und Glaubens in Freiheit. Gerrit Pithan 2021

Gönne dir am Sonntag eine Runde an der frischen Luft! Sammle Wurzelbilder und teile sie mit uns am Sonntagabend!
Wir treffen uns um 20:00 Uhr online. Es geht diesmal um die Frage nach der eigenen Mündigkeit im Glauben. Was hat mir auf meinem Weg mündig zu werden geholfen?

Stille im Weiten Raum

Photo by Hannah Busing on Unsplash

Wir starten ein neues Stille-Projekt! An drei Samstagen 13.3., 22.5. und 10.7. laden wir jeweils zu einem Tag der Stille ein. Wenn du herausfinden möchtest, was in dir entsteht, wenn du mit deinem ganzen Sein in die Stille Gottes trittst, dann schaffe dir diesen Freiraum dafür und melde dich bei uns! Diese Schweigezeiten finden im jeweiligen Zuhause statt und sind durch kurze Online-Treffen strukturiert. 
Wir bilden dazu eine verbindliche Gruppe, einige wenige Plätze sind noch frei. 

Waldbaden im Winter am Sonntag, den 14.2.2021

Gerrit Pithan

Sylvia hat für uns ein Halb&Halb vorbereitet. Sie lädt uns zum Waldbaden im Winter ein. Auch in dieser Jahreszeit gibt es im Wald viel zu entdecken! Erfahre am kommenden Sonntag, wie du den winterlichen Wald sinnlich erleben kannst!

Wir sind schon gespannt, wie er sich in einigen Tagen präsentieren wird, ob es draußen noch so glitzernd weiß wie heute, Mitte der Woche, aussehen wird? Oder ob wir erste Vorboten des Frühlings entdecken werden?

Ab Sonntagfrüh findest du auf unserer Webseite die Anleitung zum downloaden. Abends um 20:00 Uhr treffen wir uns online zum Austausch.

Rückblick Gartengottesdienst im Mai: Willkommensgemeinde sein, Willkommensgemeinde werden

Photo by Jordan McDonald on Unsplash

Ich war eine rebellische Jugendliche. Ich hatte ein Empfinden dafür, dass manches in meiner damaligen Gemeinde nicht zu dem Gott passte, den ich im Laufe meiner Kindheit und Jugendzeit kennengelernt hatte. Mein Gottesbild war in einigen Punkten ein ganz anderes. Ich erlebte ihn als ermutigend und einladend. Es war ein männlich-weibliches Gottesbild. Ein Gegenüber das zärtlich, humorvoll und großzügig auf meine Ängste und Denkschranken reagiert. Ich fühlte mich immer wieder herausgelockt aus meinen Schneckenhaus. Damit weckte Gott Lebensfreude in mir. 

Es gibt in mir eine große Solidarität mit Menschen, die auf der Suche sind nach der eigenen Identität. Ich kenne die Sehnsucht nach einem Partner, einer Partnerin, die heilsame/r Begleiter/in ist. Seelenfreund, Seelenfreundin. Als Single fühlte ich mich sehr unvollständig. Ich bin sehr dankbar für meine zweite Ehe, mit Gerrit. 

Als wir im letzten Sommer meine Einführung als Pastorin im Weiten Raum feierten, bat ich Annika, ein Grußwort von Zwischenraum einzubringen. Wir sind dort als Willkommensgemeinde gelistet. 

Das war in meinen Augen eine gute Chance: direkt bei der Gemeindegründung deutlich zu machen: Ja, willkommen! Hier bist du anerkannt, kannst mitgestalten. Deine gleichgeschlechtliche  Partnerschaft oder deine Sehnsucht danach wird gesehen und gewürdigt. Nicht unter den Teppich gekehrt. Nicht tot geschwiegen. Nicht hinterfragt. Sondern akzeptiert als ein wichtiger Aspekt deiner Persönlichkeit und deiner Biographie.

Bei unserem Gartengottesdienst im Mai haben wir den Film „jung, schwul, gläubig“ zum Thema gemacht und uns ausgetauscht. Über unsere eigene Geschichte mit dem Thema und über folgende Gedanken und Beobachtungen: 

  • Die betroffenen schwulen Männer wirkten authentisch. Sie wirkten, als hätten sie schon viel hinter sich. Sie gingen wertschätzend mit sich und anderen um. Auch die Muslime und Juden in dem Film wirkten transparent und sympathisch. Sie wirkten befreit.
  • Normen und ein gemeinschaftliches Empfinden dafür, was „normal“ ist, kann Sicherheit geben und Stabilität. Es fördert Gewohnheiten und es hat bei technischen Normen auch große Vorteile. Für manche wirkt es aber auch bedrohlich. Und für andere ist Vielfalt normal. 
  • Die Abweichung von der Norm schafft die Möglichkeit zur Entwicklung. Sie braucht Mut, zu sich zu stehen. Es ist für viele ein Verlassen der Komfortzone. Es ist manchmal anstrengend und benötigt Toleranz. Es schenkt Erlaubnis. „Ich darf die sein, die ich bin.“ 
  • Wir äußerten den Wunsch, im Weiten Raum eine Ethik zu formulieren, die Menschen miteinander verbindet, anstatt trennt. Das Stichwort „versöhnte Verschiedenheit“ hat einige von uns inspiriert. Wir merken, Dialog wird hier wichtig. Wir erfahren Akzeptanz als Geschenk und können sie als Geschenk weitergeben. Wir möchten eine Gemeinschaft sein, die offen ist, nicht eng. Eine Ethik, die nicht normativ vorgibt, wie etwas zu sein hat, (du darfst… du darfst nicht…) sondern die beschreibt und reflektiert, wie Werte, Entscheidungen und Handeln miteinander zusammenhängen, kann helfen, sich in individuellen Entscheidungsmomenten an biblischen Werten wie „Liebe“, „Frieden“, „Freiheit“, „Vertrauen“ und „Gerechtigkeit“ zu orientieren. 

Der Gartengottesdienst im Mai zum Thema Homosexualität wurde von homo-, bi- und heterosexuellen Erwachsenen besucht. Die unterschiedlichen Perspektiven trugen zu einem sehr wertvollen Nachmittag bei und bereicherten die Gemeinschaft. Es waren auch ein Kind und zwei Babys dabei. Bei ihnen wird es noch eine Weile dauern, bis sie entdecken, wen sie einmal lieben möchten…

Perpektivwechsel in einer Wiese

Noch ist das alles nicht so einfach mit den Veranstaltungen. Daher machen wir euch für das kommende Wochenende ein flexibles Angebot, das Kathrin für uns vorbereitet hat. 
Wenn ihr mögt, verabredet euch doch als Ergänzung mit jemand anders aus dem Weiten Raum. Dann könnt ihr euch vorher und nachher nach Bedarf austauschen und teilen, was euch bewegt. 

Material: Decke oder Jacke, um sie auf die Wiese zu legen

Ort: Ockershäuser Schulgasse: Geh die Ockershäuser Schulgasse bis nach oben Richtung Heiligen Grund. Zwischen zwei Häusern geht eine unscheinbare Treppe zwischen zwei Hecken hoch. Es ist eher ein Trampelpfad.

Auf der linken Seite sind Schrebergärten. Auf der rechten Seite kommt nach kurzer Zeit eine Wiese mit Eseln. Wenn du Glück hast, kannst du auf der Wiese ein Eselfohlen sehen. Nach 5 min erreichst du eine große Wiese im Heiligen Grund mit vielen hohen Gräsern und viel Platz. 

Ich mag diese große Wiese sehr. Zwischen dem Gras kann man sich hinlegen und ist von niemandem zu sehen. In der Nähe von Bäumen kann man auch sehr geschützt sitzen oder liegen. Wenn man den Hügel ganz hinauf läuft, kann man auf Ockershausen hinunter sehen. Such dir einen Platz in der Wiese, an dem du dich wohl fühlst. Sieh dir die Wiese an. Was entdeckst du? Kannst du Tiere sehen? Welche Farben und Blumen sind erkennbar?Leg dich auf den Rücken (vielleicht auf einer Jacke oder Decke) auf die Wiese und schaue in den Himmel. Was verändert sich, wenn du in die Weite siehst? Wenn du möchtest, kannst du dich jetzt versuchen auf Gott einzulassen. Vielleicht kannst du ein kurzes Gebet sprechen oder einfach nur zuhören, ob dir etwas in den Kopf kommt.

Gartengottesdienst am Sonntag, den 17.5.2020 um 15:00 im Garten des Schwanhof, Schwanallee 29

Am kommenden Sonntag gibt es wieder eine „Corona-Zeit-Premiere“: Wir treffen uns im Garten des Schwanhofs, um mit ausreichend Abstand ins Gespräch zu kommen. Es wird eine Art Gartengottesdienst werden. Bitte melde dich per Mail bei uns an, wenn du dabei sein willst.
Als Vorbereitung für Sonntag empfehlen wir dir dieses Video. Du findest es in der ARD Mediathek. 
https://www.daserste.de/information/reportage-dokumentation/echtes-leben/videos/jung-schwul-glaeubig-video-100.html

Timo Platte, Autor des Buches „Nicht mehr schweigen“ erzählt in diesem Film, wie es ihm ergangen ist, und aktuell geht: Er ist schwul und gläubig. Wir finden den Film und dieses Thema wichtig und wollen miteinander im Austausch sein, z.B. darüber, wie wir als Weiter Raum eine Ethik formulieren können, die Menschen miteinander verbindet, anstatt trennt.